Joseph von Eichendorff und Deutsch-Krawarn (Kravaře)

Joseph von Eichendorff und eine Mondnacht in Deutsch-Krawarn (Kravaře)

Nordwestlich von Ostrau (Ostrava) und 8 km östlich von der Stadt Troppau (Opava) entfernt liegt seit 1960 schon die Stadt Deutsch-Krawarn (Kravaře), die mit der Familie Eichendorff ganz engverbunden ist. Das ehemaligepreußische Dorf Deutsch-Krawarn, das nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen des Versailler Abkommens zur Tschechoslowakei kam und nach dem Münchner Abkommen von 1938 bis 1945 wieder ein Teil Deutschlands war, um endlich wieder an Tschechien zu gefallen, birgt eine Überraschung:

Das Schloss in Deutsch-Krawarn

Zu Eichendorffs Zeiten war dieses Schloss „das schönste Schloss in Schlesien“, es war der Sitz der Adelsfamilie von Eichendorff. Im Jahre 1636 bekam der erste der Familie von Eichendorff das Dorf als Mitgift. Dessen Nachkomme (Johann Rudolf Freiherr von Eichendorff) ließ 1721 ein Barockschloss erbauen. Es ist ein vierflügeliges Gebäude, mit Arkadenloggien im Innenhof und einer prunkvollen barocken Schlosskapelle im Südflügel, die als einziger Teil des Schlosses im Krieg kaum beschädigt worden war, und bis heute die Barockpracht zeigt. Eine Ausstellung im Schloss stellt heute den Besuchern die Familie der Freiherren von Eichendorff vor.

Schlosspark

Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Stadt Deutsch-Krawarn (Kravaře). Die Spießbürger sind nach der Wende an unglaubliche Idee gekommen wie den alten Landschaftspark zu entwerten. Sie haben direkt im Park einen Golfplatz gegründet. Der Spaziergang unter fliegenden Golfbällen war wirklich unappetitlich und verletzte die romantische Erinnerung. Hoffentlich ist schon dieser Golfplatz anderswohin verlegt. ABER. Den ehemaligen englischen Park vom Schloss können wir auch am Abend besuchen und vielleicht erinnert uns dieses Abenteueran das bekannteste Gedicht von Eichendorff:  „Mondnacht“ (Měsíční noc, 1835). Naturgedichte von Eichendorff sind bis heute ein Begriff und gehören zu den bekanntesten von ihm. Häufig werden Eichendorffs Gedichte im Deutschunterricht analysiert, weil er seinen (auch geistigen) Erlebnissen in den Gedichten Ausdruck verlieh.

Joseph von Eichendorff (1788 – 1857): Mondnacht

Es war, als hätt‘ der Himmel ………….. Bylo to, jakoby nebe

Die Erde still geküsst, ………………….. tiše políbilo zemi (hätte g. – bylo by bývalo)
Dass sie im Blütenschimmer…………… (Dass sie müsste – aby musela) im Blütenschimmer – v záři květů
Von ihm nun träumen müsst’. ………….. nyní o něm snít

Die Luft ging durch die Felder, ………………… větřík vanul poli

Die Ähren wogten sacht, ……………………… Klasy se jemně vlnily (pohupovaly)
Es rauschten leis‘ die Wälder, ………………… leise rauschten – tiše šuměly
So sternklar war die Nacht. ………………….. sternklar – hvězdně jasná

Und meine Seele spannte ………………… Seele spannte … aus – duše rozprostřela
Weit ihre Flügel aus, …………………….… doširoka svá křídla
Flog durch die stillen Lande, ………………. letěla tichou krajinou

Als flöge sie nach Haus. ……………………. jakoby byla letěla domů

Der Dichter beschreibt einen Zustand, den viele von uns schon erlebt haben. Ein Mensch sieht etwas, was so schön ist, dass er meint – er träumt. Auf eine kurze Weileverliert er alle Sinne mit der Berührung der klarer, duftenden Sommernacht und fühlt die Mächtigkeit und die Geheimnisse des Weltalls. Der Erzähler verschmelzt im Gedicht mit der Natur und sieht und fühlt die Seele der Natur – das Göttliche, das mit allem verbunden ist. Der Gott oder das Weltall (wie Sie wollen) beugt sich über die Erde, um sie zu küssen. Etwas so tiefes erlebt man sehr selten. Der Dichter steht betäubtvon der Schönheit und der Größe der Natur. Der Dichter spricht nicht nur von einer wunderschönen Sommernacht in einer Naturlandschaft, er will, dass wir das Getarntedahinter spüren und dass auch die Leser probierten darüber nachzudenken. Wir sollten vor der großen Emotionen keine Angst haben. Soziologen behaupten: Eichendorff habe den Grundstein für die ökologische Hypersensibilität der Deutschen gelegt!

Für uns ist wichtig: wenn der Dichter sagt – „meine Seele flog nach Hause“, erinnert er sich bezaubernd an die schöne romantische Landschaft, an die Schlösser: Sedlnitz, D.-Krawarn, Lubowitz, Johannisberg und an die Parkanlagen an den Flüssen Oder (Odra), Opa (Opavice) und Sedlnitz (Sedlnice), also an unsere Umgebung, die ihn so stark und auf Dauer bezauberte.


Podívejte se na video –  Joseph von Eichendorff, Mondnacht https://www.youtube.com/watch?v=OOuexohnBooRecitujte ve třídě.

Schreiben Sie: Können Sie mit Eichendorff sagen, dass die Umgebung von Ostrau schön ist? Was finden Sie hier schön, was gefällt Ihnen nicht? Wohin fahren Sie gern, um einen kleinen Ausflug zu machen? Haben Sie in der Umgebung einen Lieblingsplatz? Beschreiben Sie uns, wo er ist und warum er Ihnen wichtig ist.

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Podívejte se na video –  Joseph von Eichendorff, Mondnacht https://www.youtube.com/watch?v=OOuexohnBoo

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Quelle: Helles-Koepfchen.de,

[https://www.helles-koepfchen.de/wissen/schriftsteller/joseph-von-eichendorff-dichter-der-romantik-biographie.html ]. Lindauer. Tanja. Joseph von Eichendorff: Ein großer Dichter der Romantik.9. 3. 2013 [on-line]. [Abfragedatum: 20. 3. 2018]. Zugänglich von:

<https://www.helles-koepfchen.de/wissen/schriftsteller/joseph-von-eichendorff-dichter-der-romantik-biographie.html>.

Ein paar Tipps für schöne Ausflüge mit Joseph von Eichendorff – Ausflug Nr. 2 – Deutsch-Krawarn (Kravaře – CZ)

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